Dieser Bereich widmet sich theoretischen Aspekten und gibt einen Überblick über den Forschungsstand von 2012. In Form von Literaturangaben, wissenschaftlichen Aufsätzen sowie neuen Beiträgen und Videos von Vorträgen, die im Rahmen des Symposiums des Elfriede Jelinek-Forschungszentrums gehalten werden, wurden bis Ende März 2012 Informationen zum Phänomen Stimme, zum Thema Stimme und Gender sowie zur Bedeutung und Darstellung von Stimme und Geschlecht in den verschiedenen Kunstformen gegeben.
Doris Kolesch und Sybille Krämer: Stimmen im Konzert der Disziplinen
Doris Kolesch, Professorin für Theaterwissenschaft an der FU Berlin, und Sybille Krämer, Professorin am Institut für Philosophie der FU Berlin, beschäftigen sich in der Einleitung Stimmen im Konzert der Disziplinen zu dem von ihnen herausgebeben Band Stimme. Annäherung an ein Phänomen mit der Stimme in einer performativen Perspektive.
PDF Stimmen im Konzert der Disziplinen
Weiterführende Literatur (in Auswahl)
Dolar, Mladen: His Master’s Voice : eine Theorie der Stimme. Ü: Michael Adrian, Frankfurt am Main: Suhrkamp 2007.
Epping-Jäger, Cornelia / Linz, Erika (Hg.): Medien/Stimmen. Köln: DuMont 2003.
Felderer, Brigitte (Hg.): Phonorama. Eine Kulturgeschichte der Stimme als Medium. Berlin: Matthes & Seitz 2004.
Göttert, Karl-Heinz: Geschichte der Stimme. München: Fink 1998.
Kittler, Friedrich / Macho, Thomas / Weigl, Sigrid (Hg.): Zwischen Rauschen und Offenbarung. Zur Medien- und Kulturgeschichte der Stimme. Berlin: Akademie Verlag 2002.
Projekte, Ausstellungen und Veranstaltungen zum Thema Stimme
http://www.sfb-performativ.de/seiten/b10.html
Das Projekt Stimmen als Paradigmen des Performativen ist ein Teilprojekt des Sonderforschungsbereichs Kulturen des Performativen des Instituts für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin. Ziel des Projektes ist es, eine performative Ästhetik der Stimme zu entwickeln.
STIMME UND KÜNSTE
Dieser Bereich beinhaltet Informationen zum Thema Stimme in verschiedenen Kunstformen.
Sigrid Weigel: Die Stimme auf der Kehrseite der Grammatologie
In Ihrem Aufsatz Die Stimme als Medium des Nachlebens: Pathosformel, Nachhall, Phantom. Kulturwissenschaftliche Perspektiven beschäftigt sich Sigrid Weigel, Professorin am Institut für Literaturwissenschaft der TU Berlin, ausgehend von Derridas Grammatologie mit der Opernstimme, der Stimme der Toten und der Stimme der Mythen.
PDF Die Stimme auf der Kehrseite der Grammatologie
Doris Kolesch: Wer sehen will, muss hören
In ihrem Aufsatz Wer sehen will, muss hören. Stimmlichkeit und Visualität in der Gegenwartskunst, der in dem von ihr und Sybille Krämer herausgegebenen Band Stimme. Annäherung an ein Phänomen erschienen ist, widmet sich Doris Kolesch, Professorin für Theaterwissenschaft an der FU Berlin, dem Einsatz der Stimme in verschiedenen Kunstformen der Gegenwart. Am Beispiel einer Theaterinszenierung, einer Klangsituation und zweier Filme untersucht sie das Zusammenspiel von Stimmlichkeit und Visualität unter besonderer Berücksichtigung von drei Relationen: Stimme, Sprache und Schrift, Stimme und Erinnerung sowie Stimme und Imagination.
PDF Wer sehen will, muss hören
Vito Pinto, Lektor, Dramaturg und Dozent der Theaterwissenschaft an der FU Berlin, beschäftigt sich in seinem Beitrag Jelinek – Rois – Bruckmaier. Spuren der Stimme/n: eine Polyphonie mit Stimme(n) in der Hörspielfassung von Jelineks Roman Neid. Weiterlesen
Weiterführende Literatur (in Auswahl)
Bayerdörfer, Hans-Peter (Hg.): Stimmen – Klänge – Töne. Synergien im szenischen Spiel. Tübingen: Narr 2002.
Blödorn, Andreas / Langer; Daniela / Scheffel, Michael (Hg.): Stimme(n) im Text. Narratologische Positionsbestimmungen. Berlin: De Gruyter 2006.
Benthien, Claudia: Die „vanitas“ der Stimme. Verstummen und Schweigen in bildender Kunst, Literatur, Theater und Ritual. In: Kolesch, Doris / Krämer, Sybille (Hg.): Stimme. Annäherung an ein Phänomen. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2006, S. 237-268.
Dombois, Johanna: Master Voices: Opernstimmen im virtuellen Raum. Fidelio im 21. Jahrhundert. In: Kolesch, Doris / Pinto, Vito / Schrödl, Jenny (Hg.): Stimm-Welten. Philosophische, medientheoretische und ästhetische Perspektiven. Bielefeld: transcript Verlag 2009, S. 127-142.
Jenny Schrödl: Schreien – Sprechen – Schweigen. Stimmlichkeit und Weiblichkeit bei EXPORT.JELINEK.NEUWIRTH
Die Theaterwissenschaftlerin Jenny Schrödl befasst sich in ihrem Vortrag Schreien – Sprechen – Schweigen. Stimmlichkeit und Weiblichkeit bei EXPORT.JELINEK.NEUWIRTH, der im Rahmen des Symposiums (ach, Stimme!) VALIE EXPORT, ELFRIEDE JELINEK, OLGA NEUWIRTH am 20.3.2012 gehalten wurde, mit dem weiblichen Schöpfertum mit und ohne Stimme, mit weiblichen Stimmen als Konstruktion, mit vokalen Grenzverwischungen zwischen den Geschlechtern und mit dem Entzug der weiblichen Stimme anhand von Olga Neuwirths und Elfriede Jelineks Film Die Schöpfung, VALIE EXPORTs Performancefilm I turn over the pictures of my voice in my head und dem dazu von Jelinek verfassten Essay Ungeduldetes, ungeduldiges Sichverschließen (ach, Stimme!) sowie Jelineks Hörspiel Für den Funk dramatisierte Ballade von drei wichtigen Männern sowie dem Personenkreis um sie herum. Weiter zum Vortrag
Jenny Schrödl: Erfahrungsräume
In ihrer Einleitung zum Kapitel Erfahrungsräume: Pathos – Emotion – Geschlecht gibt Jenny Schrödl, Theaterwissenschaftlerin an der FU Berlin, eine Einführung zum Thema Stimme und Geschlecht, in der sie sich mit der Anwendung von Judith Butlers konstruktivistischem Begriff “Gender” auf das Phänomen Stimme auseinandersetzt: Weiterlesen
Kathrina Reschka, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Romanische Sprachen und Literaturen der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, widmet sich dem Zusammenhang von Stimme, Geschlecht und Macht in den feministischen Theorien und den Gender Studies seit den 1950er Jahren. Weiterlesen
Weiterführende Literatur (in Auswahl)
Bischoff, Doerte / Wagner-Egelhaaf, Martina (Hg.): Mitsprache, Rederecht, Stimmgewalt. Genderkritische Strategien und Transformationen der Rhetorik. Heidelberg: Winter 2006.
Butler, Judith: Haß spricht. Zur Politik des Performativen. Übers. v. Kathrina Menke und Markus Krist, Berlin: Berlin-Verlag 1998.
Goffmann, Erving: Interaktion und Geschlecht. Frankfurt am Main: Campus Verlag 1994.
Graddol, David / Swann, Joan: Gender Voices. Oxford: Blackwell 1989.
STIMME - GENDER - KÜNSTE
Dieser Bereich beinhaltet Informationen zu Stimme und Gender in verschiedenen Kunstformen.
Corinna Herr, Lehrbeauftragte am Musikwissenschaftlichen Institut der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf und Privatdozentin an der Ruhr-Universität Bochum, beschäftigt sich in ihrem Beitrag mit der geschlechtsspezifischen Zuordnung von Stimmlagen und mit Macht und Machtlosigkeit von weiblichen Stimmen in der Oper. Weiterlesen
Tiina Rosenberg: Frauen und Oper
In ihrem Ausschnitt Frauen und Oper aus dem Aufsatz Stimmen der Queer-Diven: Hosenrollen in der Oper und Zarah Leander auf der Schlagerbühne gibt Tiina Rosenberg, Professorin für Gender Studies an der Lund University, einen Überblick über den Forschungsstand zum Thema Frauen und Oper und beschäftigt sich mit Phänomenen der Travestie in der Oper und in der Schlagermusik:
PDF Frauen und Oper
Weiterführende Literatur (in Auswahl)
Barkin, Elaine: Audible Traces. Gender, Identity and Music. Zürich: Carciofoli 1999.
Brett, Philip / Thomas Gary C. / Wood, Elisabeth (Hg.): The New Gay and Lesbian Musicology. New York: Routledge 2004.
Busch-Salmen, Gabriele / Rieger, Eva (Hg.): Frauenstimmen, Frauenrollen in der Oper und Frauen-Selbstzeugnisse. Herbolzheim: Centaurus 2000.
Clément, Cathérine: Opera or the Undoing of Women. London: Tauris Publishers 1997.
Dreysse, Miriam: Die stimmliche Konstruktion und Dekonstruktion von Geschlechteridentitäten auf der Bühne. In: Bayerdörfer, Hans-Peter (Hg.): Stimmen – Klänge – Töne. Synergien im szenischen Spiel. Tübingen: Narr 2002; 81-91.